Meine erste Spiegelreflexkamera - damals noch analog - habe ich von einem Arbeitskollegen gekauft. Das passende Zubehör habe ich dann nach und nach bei ebay ersteigert. Sogar Objektive und weitere Bodies. Das beste ist, dass man Gebrauchte Fotoartikel bei ebay meist noch zu einem guten Preis weiterverkaufen kann, wenn sie technisch und optisch einwandfrei sind und es sich nicht um veralterte Versionen handelt. Auf diese Weise ist die Differenz zwischen Ankaufspreis und späterem Wiederverkauf meist nicht so hoch.
So habe ich meine Ausrüstung in den letzten Jahren deutlich erweitert und habe so einige DSLR-Bodies und Zubehör gebraucht gekauft und meist mit wenig Verlust auch wieder verkauft. Wenn man sich über die üblichen Gebrauchtpreise informiert, sich die Verkäuferprofile ansieht und aufmerksam die Fotos und Artikelbeschreibungen studiert, sollte ein Kauf bei ebay weniger riskant sein, als allgemein vermutet. Bis auf ein Objektiv, das mal einen defekten Autofokusmotor hatte, bin ich bisher nicht enttäuscht worden. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass man bei Privatverkäufen in aller Regeln keine Rückgaberechte oder Garantieansprüche hat.
Eine gute Alternative sind daher Händler, die gebrauchte Artikel in Zahlung genommen haben und diese mit einem Gewährleistungsanspruch von meist einem Jahr (bitte nachfragen und sich bestätigen lassen) anbieten, nachdem sie diese technisch überprüft haben. Ein gutes Beispiel dafür ist FotoKoch in Düsseldorf. Neben ihrem Online-Shop stellt dieser Händler eine große Auswahl gebrauchter Kameras und Objektive in seinem Ladenlokal aus. Noch besser macht es die Firma Calumet, die in mehreren deutschen Großstädten gut sortierte Filialen betreibt. In deren Online-Shop gibt es nicht nur eine große Auswahl Neuware sondern auch eine regelmäßig aktualisierte Gebrauchtpreisliste.
Wie gesagt, erhält man hier sogar neben der einjährigen Gewährleistung auch noch 14 Tage Rückgaberecht. Das finde ich absolut fair, oder? Leider sterben solche Fotofachgeschäfte nach und nach aus, weil unsereins lieber bei Amazon kauft. Schade, ich schätze die Beratung und die Möglichkeit, Kameras und Objektive vor Ort testen zu können.
Also: "Buy local!"
Aber welche Preise sind für gebrauchte Kameras und Objektive, Systemblitze und Batteriegriffe denn fair? Eine gute Quelle hierfür sind Versicherer, die sich auf Sachversicherungen für Fotografen spezialisiert haben. So veröffentlich der Versicherungsmakler Pöpping auf www.fotoversicherung.com regelmäßig anhand von Auktionen aktualisierte Gebrauchtpreislisten für Canon, Nikon und Sigma im Internet, die als Anhaltspunkt für die Zeitwerte/Restwerte von gebrauchtem Equipment dienen können. Ich selbst habe eine Zeit lang mal selbst auf ähnliche Weise eine Gebrauchtpreisliste für mein eigenes Equipment geführt und ich muss sagen, dass die Angaben weitestgehend übereinstimmten und ich mir diese Mühe seitdem spare und lieber in der Gebrauchtpreisliste nachschlage. Ich habe sogar einen Link in meinem Smartphone auf die Canon-Liste gesetzt, für den Fall dass ich mal im Schaufenster eines Fotoladens was Gebrauchtes sehe und den Preis checken will.
Fazit: Ruhig mal überlegen, ob es als Anfänger wirklich die neuste DSLR sein muss oder ob man mit einem 3 bis 4 Jahre alten gebrauchten Body nicht auch klar kommt. Denn das gesparte Geld kann man dann lieber in ein hochwertiges Objektiv investieren, so hat man von Anfang an bestes Equipment.
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