Fotozeitschriften im Vergleichstest

Fotozeitschriften FOTOHITS Nr. 6/2016 gegen CHIP FOTO VIDEO Nr. 7/2016

Hinweis: Der hier vorgenommene "Vergleichstest" ist rein subjektiv, die angelegten Kriterien halten keiner strengen Überprüfung auf Neutralität stand. Aber das ist auch nicht das Ziel. Ich möchte einfach meinen persönlichen Eindruck zu diesen Ausgaben widerspiegeln, weil ich oft gefragt werde, welche Fotozeitschrift in empfehlen würde. Da die Qualität von Ausgabe zu Ausgabe schwankt, fällt es mir schwer, hier eine Empfehlung auszusprechen. Daher habe ich mich zu dieser Art der Auseinandersetzung und Darstellung entschlossen. Im Übrigen bekomme ich keinerlei Zuwendungen oder Vorteile von den Herausgebern der von mir vorgestellten Zeitschriften. Ich zahle den vollen Preis und habe auch keinen Kontakt zu den Redaktionen. - Für Feedback wäre ich dankbar. Bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion unter dem Artikel.

Quelle: fotohits.de und chip-kiosk.de/chip-foto-video
Quelle: fotohits.de und chip-kiosk.de/chip-foto-video

FOTOHITS Nr. 6/2016

Ladenpreis, Umfang, Werbeanteil, Preis pro Seite

Zuerst zu den harten Fakten: Die aktuelle FOTOHITS kostet EUR 3,50 und umfasst 116 Seiten, wovon mehr als 12 ganze Seiten mit Werbung belegt sind. Das entspricht einem Werbeanteil von 10,9%. Lässt man die Werbung weg, bleiben etwas mehr als 103 Seiten echter Inhalt. Bereinigt um die Werbung kostet eine Inhaltsseite also rund 3,4 Cent.

Die Umschlagseiten werden als Inhaltsseiten mitgezählt, zumal die Frontseite auch vom Verlag mit der Seitennummer 1 versehen wird. Testberichte oder Produktdarstellungen mit kurzen redaktionellen Texten werden für beide Fotomagazine nicht als Werbung gewertet.

Inhalte, Schwerpunkte der Ausgabe

Wie in den meisten Magazinen, die sich mit der Fotografie beschäftigen, bilden auch in dieser Ausgabe der FOTOHITS Produktvorstellungen und -tests einen der Schwerpunkte. So werden unter anderem vier neue Kameras, drei Objektive und ein Anschluss-Konverter ausführlich getestet. Wieder werden zwei Software-Vollversionen an die Leser kostenlos abgegeben, deren Nutzwert überschaubar ist.  Weitere Software wird vorgestellt und besprochen.

Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das Thema Outdoor-Fotografie mit der sich daraus ergebenden Fragestellung, wie man seine Ausrüstung vor Witterungseinflüssen, Schmutz usw. schützen kann. In der Rubrik "Wissen" werden unter anderem Fototricks und Spezialeffekte erklärt und eine Artikelserie zum Thema Panoramafotografie fortgesetzt.

Außerdem werden die Siegerfotos der Sony World Photography Awards vorgestellt. Hier ist mir das Editorial positiv aufgefallen, in dem die Frage aufgeworfen wird, was bei solchen Awards eigentlich bewertet wird. Sind es die "besten" Fotos, die dort prämiert wurden oder doch nur solche, die eine Story zu bieten haben. "Fotos ohne Beipackzettel" scheinen nicht mehr für sich selbst stehen zu können, sondern die Story hinter dem Bild scheint aktuell wichtiger zu sein, muss aber erklärt werden, weil sie sich dem Betrachter nicht sofort erschließt.

Mehrwert

Die aktuelle Ausgabe war ein netter Zeitvertreib für mich (ich habe die FOTOHITS abonniert). Konkreten Mehrwert in Form von Anregungen für meinen Blog, neues Equipment für mich oder Tipps, die ich noch nicht kannte, enthielt diese Ausgabe für mich leider nicht. Allerdings habe ich den Artikel über die Fotografin Regina Relang mit Interesse gelesen und werde wahrscheinlich die Ausstellung im Schloss Oberhausen besuchen.

Fazit

Ich mag die FOTOHITS. Aber man merkt, dass der günstige Preis auch irgendwie finanziert werden muss. Das geschieht über viele Produktplatzierungen/-Vorstellungen. Wen das nicht stört oder wer darüber sogar Anregungen zum Kauf von neuem Equipment erhalten möchte, ist hier richtig. Gut gefallen hat mir unter anderem die kritische Auseinandersetzung mit den Sony World Photography Awards und das Interview mit einer der Preisträgerinnen.

CHIP FOTO VIDEO Nr. 7/2016

Ladenpreis, Umfang, Werbeanteil, Preis pro Seite

Im Vergleich dazu bietet die aktuelle CHIP FOTO VIDEO mit 132 Seiten etwas mehr Inhalt, kostet aber auch mit EUR 4,50 etwas mehr als ihre Kontrahentin. Der Werbeanteil liegt bei 12,5%, was 16,5 ganzen Seiten Werbung entspricht. Bereinigt um diese Werbung zahlen wir also 3,9 Cent pro echter Inhaltsseite. Die vorliegende Fassung beinhaltete auch eine DVD mit einem eBook über Portraits, einem mehrteiligen Video-Tutorial über Photoshop Elements sowie Testfotos zu den getesteten Kameras . Die Ausgabe mit DVD kostet EUR 2,- mehr. Um Kosten und Preis vergleichbar zu halten, wird die DVD nicht mit bewertet.

Inhalte, Schwerpunkte der Ausgabe

Ein Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe liegt in der Diskussion verschiedener Locations. So werden Beispielfotos aus Museen, U-Bahn-Haltestellen, Konzerten, Höhlen usw. vorgestellt, die als Anregungen zum Nachmachen dienen sollen. Weitere Bildideen von abstrakt, Seifenblasen, über Familienfotos in einer Halfpipe, Langzeitbelichtung bis zur Street Photography werden vorgestellt und mit Beispielfotos unterlegt. Dabei werden Themen wie entfesseltes Blitzen, Portraitretusche, Nachschärfen, Bildrauschen, Zoomstufen bei Systemblitzen,  Lichtformer usw. einfach gleich mit behandelt. Dadurch wirken die Artikel sehr kompakt und abwechslungsreich. Natürlich bleiben die einzelnen Themen an der Oberfläche, was aber nicht stört. Sie sollen Anregungen liefern, was auch gelingt.

Der Werbeanteil der aktuellen Ausgabe der CHIP FOTO VIDEO ist insgesamt sogar etwas höher als bei der FOTOHITS, trotzdem sind die Produktplatzierungen irgendwie weniger offensichtlich. Der Sony World Photography Award wird auch hier angesprochen, eine kritische Auseinandersetzung oder gar ein Interview mit einem der Preisträger erfolgt, anders als bei der FOTOHITS, hier leider nicht.

Wenn ich richtig gezählt habe, werden 5 Kameras und 18 Objektive getestet und in umfangreichen Ranglisten einsortiert, wobei die Testberichte nicht so in die Tiefe  gehen, wie die der FOTOHITS.

Mehrwert

Ich überlege, ob ich den Artikel zur Hautretusche als Anregung dazu nutzen werde, einen Blogpost oder ein Video zu diesem Thema zu veröffentlichen. Wie für die CHIP FOTO VIDEO üblich, ist der Artikel gut aufgemacht, bleibt aber sehr an der Oberfläche. Das kann ich vielleicht besser ;-)

Darüber hinaus war der konkrete Mehrwert für mich eher überschaubar und lag ähnlich wie bei der FOTOHITS in einer angenehmen Beschäftigung mit meiner Foto-Leidenschaft.

Fazit

Für mich hat diese Ausgabe der CHIP FOTO VIDEO leicht die Nase vorn. Die Aufmachung und die Themen haben mich eher angesprochen, was den geringen Mehrpreis gegenüber der FOTOHITS rechtfertigt. Mich irritiert allerdings, dass die Artikel meist "anfängertauglich" an der Oberfläche bleiben, das vorgestellte Equipment aber "high end" ist. So hat diese Ausgabe kein Problem damit, Kameras für EUR 6.000,- bis EUR 7.000,- zu testen, während ein paar Seiten vorher erklärt wird, wie man ein Objektiv wechselt ... (?!).



Wen das Thema Fotozeitschriften interessiert, dem empfehle ich noch folgenden Blogpost von mir:

Fotozeitschriften im Vergleichstest vom 02.09.2014


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